Tourenplanung

"Eine gut geplante Motorradtour ist eine der besten Möglichkeiten,
um das Gefühl von Freiheit und Abenteuer zu erleben."

Einleitung

Wer Motorrad fährt, weiß wie verlockend die Straßen sein können – mal eben auf den Asphalt und die Freiheit genießen. Nicht immer reicht das einem völlig aus, nur für eine kurze Zeit auf der Maschine zu sitzen. Die Idee eine längere Tour zu unternehmen liegt da natürlich nahe. Eine gut geplante Motorradtour ist eine der besten Möglichkeiten, um das Gefühl von Freiheit und Abenteuer zu erleben.

Die Planung einer großen, möglicherweise mehrere Wochen dauernden Motorradtour verlangt einiges an Vorüberlegungen. Vielleicht hast Du Dir auch schon einmal die Frage gestellt: "Wie gehe ich beim Planen einer Motorradtour vor?" Es gibt viele Möglichkeiten, wenn es darum geht, eine Reise mit Motorrad zu planen.

Im Folgenden stelle ich Dir meine praxiserprobte Vorgehensweise (vorgestellt in der MotorradABENTEUER Ausgabe Februar/März 2024; Seite 78ff) vor und teile mit Dir wertvolle Tipps für die Planung.  In drei einfachen Schritten gelangst Du von der Idee bis zur ausgearbeiteten Tour. Mit dem hier vorgestellten Vorgehen ist das Planen von Motorradtouren wirklich einfach.

Also, lass uns loslegen und die nächste Motorradtour planen!

Was ist die Herausforderung?

Obwohl sich die Tourenplanung in erster Linie an unseren individuellen Wünschen und Vorlieben ausrichten soll, gilt es einige grundlegende Vorüberlegungen anzustellen: 


Wie viel Zeit steht mir zur Verfügung?
Den meisten von uns wird wahrscheinlich nur ein bestimmtes Kontinent an Zeit zur Verfügung stehen. Und selbst derjenige dem mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate, zur Verfügung stehen, wird die Zeit nicht gänzlich außer Acht lassen können.

Was möchte ich mir unterwegs anschauen?
Wenn das Reiseziel fest steht und man anfängt zu recherchieren, dann häufen sich schnell eine Menge möglicher Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Streckenempfehlungen, etc. an - s.g. „Points of Interest (POI)".

Welche Art von Tour will ich unternehmen?
Es ist hilfreich sich zu Beginn der Planung zu überlegen, ob man einen Ort anfährt und von dort aus Tagesausflüge macht ("Sternfahrt") oder man eher von einem Ort zum anderen Fährt ("Rundtour") oder eine Kombination aus beidem. Auch die Art der Übernachtung, suchst Du lieber eine fester Unterkunft oder ist Camping Dein Ding, gilt es bei der Planung zu berücksichtigen.


Soll die Tour später so ablaufen, wie wir uns das vorgestellt haben, dann müssen wir zwei Dinge im Griff haben: Raum und Zeit. Das hört sich zunächst ein bisschen an, wie der Untertitel eines Science Fiction Films aus den 80er - „Sie sind aus den Tiefen des Weltalls zu uns gekommen, um Raum und Zeit in Einklang zu bringen“.


Im Kern stellt sich bei Tourenplanung jedoch genau dieses Frage: „Wie schaffe ich es, in der mir zur Verfügung stehenden Zeit, alles das anzusehen was mich interessiert?

Um die Frage beantworten zu können, gilt es im ersten Schritt sich eine Übersicht über den Raum zu verschaffen - sprich, dessen was man sich ansehen möchte. Hierzu verwende ich gern die s.g. "POI-Wolke".

POI-Wolke

Wenn das Reiseziel fest steht, dann fange ich i.d.R. an nach möglichen Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Streckenempfehlungen, etc. zu recherchieren. Schnell häufen sich da eine Menge an „Points of Interest (POI)" an. Damit all diese interessanten Punkte zum einen nicht verloren gehen und zum anderen ich nicht den Überblick verliere, sammele ich diese in einer s.g. „POI Wolke“. 

 

Hierzu lege ich mir bspw. in Google Maps eine  Liste an; meist gleichlautend mit dem Reiseziel, bspw. „Norwegen“.

Wenn ich nun bei meinen Recherche auf einen Interessanten Ort stoße, speichere ich diesen in der Liste. So bin ich bspw. auf den 1.617 Meter hohen Berg Blåhø aufmerksam geworden, auf dessen Spitze sich ein spektakulärer Funkturm befindet. Also habe ich direkt in Google Maps nach "Blåhø" gesucht. Schnell war der Berg gefunden. So gleich habe ich diesen POI in meiner Google Maps Liste 'Norwegen' gespeichert. 

 

So entsteht im Laufe der Zeit eine Ansammlung von vielen POI, die aus der Ferne betrachtet eine Wolke bilden - eben eine POI-Wolke. Die POI Wolke gibt schnell einen Überblick was ich mir unterwegs anschauen möchte. Sie gibt aber auch Aufschluss darüber, welche POIs ich wohl ehr nicht bei der Planung berücksichtigen brauche, da sie einfach zu weit ab vom Schuss liegen.

Die POI-Wolke repräsentiert somit den Planungsaspekt „Raum“.

Die "POI-Wolke" gibt einen Überblick über die möglichen Sehenswürdigkeiten

Wie komme ich zu einer ersten Planung? 

Nun da wir uns mit Hilfe der POI-Wolke einen ersten Überblick über den zu bereisenden 'Raum' verschafft haben, gilt es im nächsten Schritt den Planungsaspekt "Zeit" in den Griff zu bekommen. Hierzu nutze ich eine Software zur Tourenplanung, wie bspw. BaseCamp von Garmin.

Insbesondere bei der Verwaltung von Geodaten (POI, Routen und Tracks) sowie beim Erstellen und Bearbeiten von Streckenverläufen ist ein Tool zur Tourenplanung ein echter "Game Changer".
Schnell ein paar POIs aus der POI-Wolk ausgewählt und dann lässt man sich daraus den ersten Entwurf einer Route erstellen - und schon weiß man wie lange es ungefähr dauert die ausgewählten POIs anzufahren.

Auf diese Art und Weise lässt sich recht einfach herausfinden, was man sich in der zur Verfügung stehenden Zeit ansehen kann. Vielleicht fängt man dann noch mal an und die eine Sehenswürdigkeit gegen eine andere auszutauschen oder ändert die Abfolge der anzufahrenden Punkte. Erst wenn der grobe Reiseverlauf steht, fange ich an bestimmte Etappen, Abschnitte, Strecken, etc. detailiert auszuplanen.

Wie kommen die Daten auf mein Navi?

Eine Tour zu planen macht zwar Spaß, denn gedanklich ist man dabei schon unterwegs, aber am Ende des Tages wollen wir die Tour ja auch fahren. Wenn dann die Tour steht und Die Feinplanung abgeschlossen ist dazu gilt es die POIs, Routen und Tracks auf unser Navi zu übertragen.

Und genau an dieser Stelle entsteht bei den meisten der größte Frust. Nichts ist Enttäuschender, wenn sich eine gut geplante Tour auf dem Navi ganz anders darstellt.

Üblicherweise wird für die Übertragung von Geodaten (POI, Routen und Tracks) das weitverbreitete GPX-Format verwendet. Viele Anwender sind daher der Ansicht, dass es doch möglich sein müsste eine geplanten Tour 1:1 auf sein Navi zu übertragen. Offenbar wird das GPX-Format zwar von vielen Navigationslösungen verwendet, aber nicht von allen gleich „verstanden“.


Bevor Du an Dir zweifelst und anfängst Dir die Haare auszuraufen, lass Dir sagen, dass es sehr wahrscheinlich nicht an Dir liegt. Viele dieser Ungereimtheiten sind in dem GPX-Format selbst begründet. Was bei der Verwendung des GPX-Formats zu beachten ist, erkläre ich Dir in meinem eBook „Die Krux mit GPX-Format“. Du erhältst das eBook als kostenlosen Download, wenn Du Dich für meinen Newsletter registrierst. 

Möchtest Du mehr wissen?

Wenn Du aber lieber Dein eigenes Ding durchziehst als vorgefertigte Touren einfach nur nachzufahren und mehr darüber erfahren möchtest, wie ich beim Planen von Touren vorgehen und welche Tools ich hierfür einsetze, dann sollten wir uns unbedingt kennenlernen!

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